Folge 21

Ein neuartiges Konzept hilft beim Gesundwerden

Auf einmal verspürte Daniel Züst einen stechenden Schmerz in der Lunge. Als die Schmerzen immer stärker wurden, begab er sich in die Notfallaufnahme. Da stellte sich heraus, dass er auf beiden Seiten der Lunge eine Lungenembolie hatte. Nach der Diagnose konnte Herr Züst entscheiden, ob er im Spital bleiben oder zuhause betreut werden wollte. Mit dem neuartigen Konzept hospital@home wird im eigenen Zuhause eine spital-äquivalente Versorgung angeboten. Herr Züst hat es gewagt.

Moderiert von Patrick Rohr

21.02.2024

Als das Stechen in der Lunge begann, mass Daniel Züst dem noch keine grosse Bedeutung zu. Die Zwischenfälle ereigneten sich in einem Rhythmus von zwei Wochen und hielten jeweils nur ganz kurz an. Erst als die Schmerzen immer häufiger und stärker auftraten, ging er zum Arzt. In der Notfallaufnahme behielt man ihn gleich da. Da die Schmerzen immer stärker wurden, holte man einen Radiologen aus dem Piket. Dies brachte dann Gewissheit: Daniel Frutschi hatte eine beidseitige Lungenembolie.  

Nach der Diagnose konnte er wählen, ob er weiterhin im Spital bleiben, oder von einem neuartigen Konzept profitieren wollte, bei dem er zuhause betreut würde. Mit dem hospital @home erhält der Patient eine spital-äquivalente Betreuung in den eigenen vier Wänden. Bereits am selben Vormittag brachte ihm eine Pflegefachfrau alle nötigen Medikamente sowie einen Sauerstoffgenerator vorbei, am Nachmittag schaute ein Arzt vorbei. Für Daniel Züst eine ideale Lösung. So konnte er weiterhin seinen Beruf ausüben, sich um sein Haustier kümmern und kam sich nicht so «parkiert» vor wie im Spital.

Das war auch einer der Gründe für das Einführen dieses Konzepts. «Es gibt viele Menschen, für die das Spital kein idealer Ort ist», so Dr. Abraham Licht, einer der Initianten von hospital@home. Menschen, die ihre alltäglichen Verpflichtungen nicht einfach ruhen lassen können, oder ältere Patienten, für die die Gefahr von Infektionen im Spital besonders hoch wären, sind zuhause besser aufgehoben. Dr. Licht stellt aber auch klar: »Die richtige Patientenselektion ist wichtig». Das Format eignet sich nur für gut analysierte Krankheitsbilder, bei denen man keine Risiken eingeht. Dazu zählen Darmentzündungen, Blutvergiftung und die Lungenembolie, wie sie Daniel Züst hatte.

Das Konzept ist in der Schweiz noch relativ neu. Nach vielversprechenden Studien unterstützt der Kanton Zürich nun ein dreijähriges Pilotprojekt. Auch die Krankenkassen konnten an Bord geholt werden. Mit diesen positiven Signalen wird das Projekt weiter ausgedehnt, damit noch mehr Patienten und Patientinnen davon profitieren können und eine übergeordnete Versorgung für den Kanton Zürich angeboten werden kann. Auch für Daniel Züst nahm die Geschichte ein positives Ende. Nach drei Tagen konnte er aus dem Heim-Spital entlassen werden.

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