Folge 24

Worüber man immer noch zu selten spricht: die Depression

Die psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie die physische. Das musste auch Nicole Celakovsky Steiner erkennen. Sie war immer eine belastbare Person, die viel und gerne gearbeitet hat und stets nach Perfektion strebte. Bis sie eines Morgens einfach nicht mehr aufstehen konnte. Die Diagnose: Erschöpfungsdepression. Nach einem längeren Aufenthalt in einer Klinik und intensiver Therapie fand sie langsam aus ihrer Depression heraus. Sie fand eine neue Arbeitsstelle, bildete sich im Bereich Mentale Gesundheit weiter und erkannte: Ich kann der Gesellschaft nur helfen, wenn es mir selber gut geht.

Moderiert von Patrick Rohr

22.05.2024

Dass sich eine Depression anbahnte, bemerkte Nicole Celakovsky Steiner erst, als es bereits zu spät war. Als sie schon einfache Aufgaben überforderten, sie bei der Arbeit keine zusammenhängenden Mails mehr schreiben konnte und bei der Erziehung ihrer Kinder keine Geduld mehr hatte – kurz: als sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen konnte. 

Eine Depression zu beschreiben, ist schwierig. «Es hat sich stets angefühlt, als würde ich mich mit 5 Migros-Säcken fortbewegen», meinte Celakovsky Steiner. Eines Morgens war die Erschöpfung so stark, dass sie nicht mehr die Kraft hatte aufzustehen. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie Hilfe brauchte.

Am gleichen Tag besuchte sie ihre Ärztin, die bereits erste Anzeichen einer Depression feststellen konnte und Frau Nicole Celakovsky krankschrieb. So kam sie zur Psychiaterin Katharina Lötscher.

Für Nicole Celakovsky Steiner hat nur schon die Gewissheit geholfen, dass jemand da ist, der ihr hilft. Aber um eine Depression zu heilen, braucht es mehr. Ein signifikanter Wendepunkt trat ein, als sie sich für einen sechswöchigen Klinikaufenthalt entschied, der es ihr erlaubte, aus ihrem gewohnten Umfeld herauszutreten und sich voll und ganz auf sich selbst zu konzentrieren.

In der Klinik erhielt sie ein individuell zugeschnittenes Wochenprogramm, das sowohl Gruppen- als auch Einzeltherapien umfasste und ihr die Möglichkeit bot, verschiedene Therapieformen auszuprobieren, darunter Maltherapie, Körpertherapie, Wassershiatsu, Dry Floating und Atemtherapie. Diese Therapien arbeiten auf verschiedenen Ebenen. Das intensive Zusammenspiel dieser Therapien half ihr, den Weg zurück zu sich selbst zu finden. Frau Celakobsky erlebte eine tiefgreifende Veränderung und erkannte wieder: «Es gibt mich. Vorher hatte ich kein Gefühl mehr für mich. Nur eine unglaubliche Leere.»

Erst nach dem Aufenthalt in der Klinik konnte Nicole Celakovsky aktiv beginnen, wieder gesund zu werden. Setzte sie ihre Besuche bei Katharina Lötscher fort. Es ist möglich, Depressionen zu überwinden, aber die Genesung kann langwierig sein. Inspiriert von ihrer eigenen Erfahrung und Fortschritten, entschied sie sich später für eine Weiterbildung, um ihr Verständnis und ihre Fähigkeiten weiter zu vertiefen.

  • Nicole Celakovsky Steiner und Dr. med. Katharina Lötscher

    Nicole Celakovsky Steiner und Dr. med. Katharina Lötscher

  • Patrick Rohr und Dr. med. Katharina Lötscher

    Patrick Rohr und Dr. med. Katharina Lötscher

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