Sandra Baumgartner erinnert sich noch genau an das Datum, an dem alles begann: Der 19. Februar 2011. Nach dem Ende eines Skitages bekam sie plötzlich so starke, stechende Schmerzen, so dass sie nach Hause gebracht werden musste. Da die Schmerzen nicht besser wurden, besuchte sie am nächsten Tag einen Arzt. Dieser hatte eine Vermutung und schickte sie zu einem Neurologen, der dieUrsache bestimmen konnte: Sandra Baumgartner litt an Okzipitalneuralgie.
Ein Mensch ist keine Maschine, wo man nur ein Kabel, oder in diesem Fall einen Nerv, durchzuschneiden braucht, und alles funktioniert wieder. Die Suche nach Linderung führte Sandra Baumgartner durch verschiedene Stadien der medizinischen Behandlung, von herkömmlichen Schmerzmitteln über Antidepressiva bis hin zu spezialisierten neurologischen Eingriffen. Nachdem auch invasive Ansätze wie das Veröden der Nerven und die Okzipitale Nervenstimulation nur temporäre Erleichterung brachten, schlug sich das auf die Psyche nieder. An einen normalen Alltag war nicht zu denken, zu stark waren die Schmerzen.
Auch bereiteten ihr die bei der okzipitalen Nervenstimulation eingesetzten Elektroden Probleme. Es folgten weitere Operationen, Infektionen und lange Aufenthalte in Rehabilitationszentren. Eine Wendung zum Positiven erfuhr ihre Situation, als sie im Kantonsspital St. Gallen in das Programm für Integrative Medizin aufgenommen wurde. Unter der Leitung von Dr. Stefan Hägele-Link, der bereits als ihr Neurologe tätig war, begann eine Behandlung, die Schulmedizin mit Elementen der Komplementärmedizin kombinierte. Therapien aus der traditionell chinesischen Medizin, Akupunktur und Osteopathie wurden Teil der Behandlung.
Heute, nach Jahren der Behandlung und vielen Rückschlägen, hat Sandra Baumgartner ein neues Mass an Lebensqualität erreicht. Obwohl ein Grundschmerz bleibt, hat die integrative Behandlung ihr geholfen, wieder ein lebenswertes Leben führen zu können. Ihre Geschichte zeigt, wie die Verbindung von unterschiedlichen medizinischen Ansätzen Menschen helfen kann.